10. April 2025 - Presseberichte

Europa beginnt vor Ort!

Europa beginnt vor Ort – das wurde beim gut besuchten Europäischen Frühschoppen im Lokschuppen in Simbach am Inn mehr als deutlich. Gemeinsam mit der SPÖ aus Österreich diskutierten die Gäste über die Herausforderungen und Chancen der Europäischen Union sowie über die aktuellen Koalitionsverhandlungen in Berlin. Eingeladen hatte die Landkreis SPD.

Hauptrednerin des Vormittags war die Europaabgeordnete Maria Noichl, die ein flammendes Plädoyer für ein handlungsfähiges und unabhängiges Europa hielt. „Europa muss in lebensnotwendigen Bereichen wieder eine eigenständige, autarke Produktion aufbauen, um unabhängiger und krisenfester zu werden“, forderte Noichl. Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen berichtete sie aus ihrer Arbeitsgruppe Landwirtschaft von einer respektvollen und konstruktiven Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Gerade weil viele Ergebnisse noch nicht endgültig sind, ist es gefährlich, wenn solche Zwischenstände an die Öffentlichkeit gelangen. Sie verzerren die Debatte und säen unnötig Verunsicherung. Aber immerhin ist jetzt schwarz auf weiß zu sehen, dass die Union genmanipulierte Lebensmittel vorantreiben will – wir als SPD stellen uns da klar dagegen.

Zum Auftakt der Veranstaltung hatte Severin Eder  betont, dass ein möglicher Gang in eine Koalition mit der Union kein Automatismus sei. „Am Ende muss ein vernünftiges Paket herauskommen. Klar ist aber auch: Alle Drei Parteien (CDU, CSU, SPD) werden vermutlich bittere Kompromisse abverlangt werden, die dem jeweiligen Lager nicht schmecken werden“, so Eder. Gleichzeitig unterstrich er: „Es ist wichtig, jetzt deutlich aufzuzeigen, dass die demokratischen Parteien in der Lage sind, Probleme zu lösen – ohne ständig auf offener Bühne zu zanken.Wir müssen die Menschen wieder abholen und überzeugen.Von schönen Sonntagsreden hat am Ende niemand etwas.“ Mit Blick auf Europa fügte er hinzu: „Die bittere Erkenntnis ist, dass vielen erst durch Trump bewusst wird, wie wichtig eine handlungsfähige Europäische Union ist.“

Gabriele Knauseder, Vorsitzende der SPÖ Braunau, mahnte in ihrem Grußwort eine Politik an, die wieder näher an den Menschen ist: „Die Politik darf den Leuten keinen Schmarrn mehr erzählen.Sie muss Augen und Ohren bei den Menschen haben.“

Den Schlusspunkt setzten Ralph Bredl, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Simbach, und Alfred Feldmeier, Fraktionsvorsitzender der SPD im Kreistag. Beide bedankten sich bei den Rednerinnen und Rednern sowie bei den Gästen. Ihr Appell: „Wir brauchen jetzt pragmatische Politik – gerade für unsere Kommunen ist das wichtiger denn je.“

Der Europäische Frühschoppen zeigte eindrucksvoll, wie wichtig der persönliche Austausch über Ländergrenzen hinweg ist. Der Dialog wird weiter fortgesetzt.

 

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