Die Corona-Pandemie hat viele Versäumnisse im Alltagsleben aufgedeckt.
Im Rahmen einer Diskussionsrunde der SPD Frontenhausen konnte der Vorsitzende Hartmut Manske unter anderem Severin Eder aus Hebertsfelden, Bundestagskandidat für den Wahlkreis Dingolfing-Landau / Rottal-Inn sowie SPD Kreisvorsitzender und Kreisrat Dr. Bernd Vilsmeier begrüßen.
Im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl im September, geht es der SPD im Wesentlichen darum, die Versäumnisse in den Bereichen Klima, Bildung, Arbeit, Rente, Gesundheit, Verkehr und Finanzen nach der Wahl Zukunftsweisend in den Vordergrund zu stellen. Denn nicht zuletzt befürwortet die SPD Frontenhausen das Wahlprogramm der SPD, so Hartmut Manske einleitend zur Diskussion.
Die vorgegebene Klimaneutralität bis spätestens 2045 und den Klimaschutz als Jobmotor sind ein erstrebendes Ziel. Der Strom soll bis 2040 ökologisch werden. Eine Reform der Erneuerbare-Energien-Umlage soll Stromkosten sinken lassen und der CO2-Preis fürs Heizen sollte sozialgerecht auf alle Schultern verteilt werden.
Die schrittweise Erhöhung des CO2 Preises soll ermöglichen, dass sich die Bürger auf die Kosten für Heiz- und Kraftstoff einstellen können, so die Meinung der Anwesenden.
Bei der Bildung gilt es, Versäumtes durch die Corona-Pandemie, nicht zum Nachteil der Kinder und auf Kosten der Eltern aufzuarbeiten. Daher muss die Zahl der Erziehungs- und Lehrkräfte mit attraktiveren Bedingungen bis 2030 verdoppelt werden sowie neue Bildungsstätten errichtet und Schulaltbauten modernisiert werden. Jeder Schüler sollte ein Laptop oder Tablet für die Schulbildung bekommen, bemerkte Gemeinderat David Dick.
Auch der Wert von Arbeit muss sich nach den allgemeinen Lebenshaltungskosten richten. Zu Beginn der Pandemie gab es viel Beifall für die Mitbürger, die unser alltägliches Leben aufrechterhalten haben. Nirgendwo wurde dies deutlicher als im Gesundheitswesen und in der Altenpflege, dieBereiche die ohne hin schon auf Kante genäht sind, weil Vorsorge nicht die Taschen der Aktionäre füllt. Schon lange vor der Corona-Krise wurden die unzumutbaren Bedingungen und viel zu niedrigen Löhne für die Kranken- und Altenpfleger/innen angeprangert und Verbesserungen für die Beschäftigten gefordert. In der Altenpflege muss künftig generell nach Tarif bezahlt werden. Auch nach dem Arbeitsleben muss jeder von der Rente ein auskömmliches Leben haben. Daher sollten Selbstständige, Beamte und Abgeordnete in die gesetzliche Rente einbezogen und auch so das Rentenniveau bei mindestens 48 Prozent stabilisiert werden.
Was die Gesundheit anbelangt so ist für die Zukunft eine Bürgerversicherung mit gleichem Zugang zu medizinischer Versorgung für alle unabdingbar. Das Gesundheitsmanagement muss so reformiert werden, dass Gewinnmaximierung wieder in das Gesundheitswesen zurückgeführt wird, so Maria Manske ehemalige Betriebsrätin und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF).
Einig waren sich die Anwesenden, dass der Bereich öffentlicher Nahverkehr, gerade in unserem ländlichen Bereich ausgebaut werden muss und die Verkehrsbetriebe ihre Busse und Bahnen klimaneutral ausstatten.
Bei der Digitalisierung sollte es in jedem Haushalt und Unternehmen Internet mit einer Bandbreite von mindestens einem Gigabit pro Sekunde geben. Bund, Länder und Kommunen müssen zu mehr Digitalservice verpflichtet werden. Für ein hohes Niveau öffentlicher Investitionen sollte die SPD weiterhin Schulden machen, allerdings nur so viel, wie es die Schuldenbremse in der Verfassung erlaubt. Steuern sollen gerechter werden. Das bedeutet für die SPD weniger Steuern für kleine und mittlere Einkommen, dafür aber mehr für die oberen fünf Prozent. Eine Vermögenssteuer von einem Prozent wäre schon gerecht.