Eine Arche Noah mitten im Rottal
SPD-Politiker besuchen Herberts Gnadenhof in Hebertsfelden
„Auf Ihrem Bauernhof in Zaining bei Hebertsfelden kann man einen Eindruck davon bekommen, wie es damals auf der Arche Noah gewesen sein muss, als alle Tiere friedlich mit- und nebeneinander lebten“, stellte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag und tierschutzpolitische Sprecherin Ruth Müller, MdL fest. Gemeinsam mit den Vertretern der SPD im Landkreis Rottal-Inn besuchte sie, auf Initiativen von Severin Eder, Herbert Crnila, um sich über die vielfältigen Aufgaben seiner Einrichtung zu informieren. Beim Rundgang begleitet wurden sie von Yvonne Auer, die zusammen mit ihrer Tochter Alina eine der vielen Ehrenamtlichen ist, die sich dort um über 120 Tiere in allen Größenklassen kümmern. „Als während der Corona-Lockdowns die Menschen im Home-Office und im Home-Schooling waren, haben sich viele Menschen ein Haustier angeschafft, ohne die nötige Expertise zu haben“, so Yvonne Auer. Jetzt werden die Tiere nicht nur wieder in die Tierheime zurückgegeben, sondern landen auch bei uns, insbesondere dann, wenn sie krank oder verletzt sind. „Es wird oft vergessen, dass manche Tiere auch eine sehr hohe Lebenserwartung haben und man sich damit über Jahrzehnte bindet“, bedauert Herbert Crnila die Entwicklung. Beispiele davon konnten die SPD-Politiker bei ihrem Rundgang genügend sehen: Papageien, die in großzügigen Volieren auf dem Hof stehen und schon ein halbes Jahrhundert auf dem Gefieder haben. Oder Pferde, bei denen die Besitzer zu alt geworden sind, um sie noch selbst zu versorgen oder verstorben sind. Zirkusponies, die für Auftritte nicht mehr geeignet sind oder blinde und taube Hunde, die dennoch auf die warme Stimme und Atmosphäre, die der Tierfreund Herbert ausstrahlt, reagieren. „Gerade Pferde kosten immens viel Geld im Unterhalt und in der tierärztlichen Versorgung“. Die „Trends“ in der Tierhaltung lassen sich wenige Monate später in den Tierheimen und Gnadenhöfen ablesen, das stellte Ruth Müller fest, als sie die vielen verschiedenen Hühner und Hähne sah: Während Corona gab es auf einmal einen Trend zur Hühnerhaltung und Selbstversorgung. Doch wenn der Hahn jeden Tag kräht, nervt es nicht nur die Nachbarn sondern auch die Besitzer. Und so werden – im wahrsten Sinne des Wortes – immer wieder neue Hähne, die lästig geworden sind, auf dem weitläufigen Bauernhof-Gelände nachts einfach über den Zaun geworfen, in der Hoffnung, dass sich dann schon jemand kümmern werde, erfuhren die Besucher des SPD-Kreisverbands.
Ähnlich sei es mit jungen Katzen, deshalb mache sich die BayernSPD-Landtagsfraktion schon lange für eine bessere Förderung der Katzenkastration stark, damit die Population eingeschränkt werde: „Katzenkastration ist Tierschutz“, ist sich Ruth Müller mit den Verantwortlichen des Gnadenhofs einig. Denn unkastrierte Katzen zeugen durch ihre hohe Vermehrungsrate viele Nachkommen. Gerade in Gebieten, in denen sich verwilderte Hauskatzen ansiedeln, führt das immer wieder zu Tierschutzproblemen, Erkrankungen und Infektionen der jungen Katzen. Zudem habe man auch schon parlamentarische Initiativen zum Verbot der Qualzucht, zu Welpentransporten und dem Verbot für einen Handel von Tieren im Internet gestartet. „Tierschutz besteht auch aus viel Aufklärungsarbeit“, pflichtete Fabian Gruber bei, der mit seiner Familie selbst Hühner zuhause im Garten hält. Der Verein in Zaining finanziert sich durch Spenden, Bewirtungen bei Besuchen vor Ort und Tierpatenschaften. Für die Spendenkasse hatte die SPD-Abgeordnete Ruth Müller einen Scheck in Höhe von 200 Euro dabei. Und der Kreisvorsitzende Severin Eder hatte sein Herz an Xina verloren und übernahm für die Haflingerstute eine Tierpatenschaft. Auch Benjamin Lettl wird wohl in Zukunft ebenfalls häufiger in Zaining zu Gast sein, denn er ist neuer Pate des Hochlandrindes Herkules. Der Hebertsfeldener SPD-Ortsvorsitzende Martin Stallhofer bedankte sich zum Schluss bei der Landtagsabgeordneten Ruth Müller für ihren Besuch. „Die SPD lebt, ist vor Ort präsent und braucht sich vor niemandem zu verstecken. Gerade Ruth Müller ist in Niederbayern omnipräsent und hat immer ein offenes Ohr.“, so Stallhofer.
Foto: Geli Eder V. l. n. r.: Fabian Gruber, Ruth Müller, Herbert Crnila, Benjamin Lettl, Severin Eder, Michael Altenbuchner, Philipp Konrad, Martin Stallhofer.